Karneval als interkulturelles Kulturgut fördert Zusammenhalt und Identität Kölns

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Die Studie von BCG in Kooperation mit der Rheinischen Hochschule Köln zeigt, dass der Kölner Karneval 2024/25 einen Umsatz von 850 Millionen Euro erzielt und damit den Vor-Pandemie-Wert um vierzig Prozent übertrifft. Rund 470.000 Übernachtungen belegen den Tourismusboom und steigern die Wertschöpfung in Events um siebzig Prozent. Gleichzeitig müssen Besucher höhere Preise zahlen. Der Karneval schafft 6.500 Arbeitsplätze, demonstriert interkulturelle Vielfalt und ruft nach erweiterten Jugendangeboten sowie stärkerem Engagement der Stadt.

Boston Consulting Group zeigt starke Umsatzsteigerung im Karnevalsgeschäft 2024

Im Rahmen ihrer Studie zur Session 2024/25 ermittelten die Boston Consulting Group und die Rheinische Hochschule Köln einen Anstieg des Karnevalsumsatzes um 250 Millionen Euro gegenüber 2019. Dr. Dennis Utzerath hebt hervor, dass der Gesamtumsatz inzwischen 850 Millionen Euro beträgt und damit einen relevanten ökonomischen Wert für die Stadt darstellt. Gleichzeitig haben steigende Ausgaben für Veranstaltungslogistik und Sicherheit spürbare Auswirkungen auf die Eintrittspreise und das Besuchererlebnis sowie Zusatzkosten für Besucher.

Vor-Pandemie-Werte deutlich übertroffen: Übernachtungen Wertschöpfung und Preise steigen jetzt

Mit insgesamt 470.000 Übernachtungen steigert die regionale Hotellerie ihre Gästezahlen um 90.000 im Vergleich zur Vor-Pandemie-Periode und beflügelt so das wirtschaftliche Wachstum. Im Tourismussektor inklusive Veranstaltungen entsteht eine Wertschöpfung, die etwa 70 Prozent über dem Niveau aus dem Jahr 2019 liegt. Zusätzliche Einnahmen werden in Gastronomie, Einzelhandel und Mobilitätsangebote reinvestiert. Steigende Produktions- und Personalkosten führen jedoch zu höheren Eintritts- und Servicetickets.

Umfrage zeigt: Kölner Karneval wirkt imagefördernd für die Domstadt

Unter 5.640 Befragten beurteilten über 94 Prozent den Kölner Karneval als bedeutendes kulturelles Highlight, das essenziell zur Pflege kölscher Bräuche und Sprache beiträgt. Die Mehrheit betrachtet das Fest darüber hinaus als integrative Plattform, auf der Familien unterschiedlicher Herkunft und soziale Gruppen gemeinsam feiern und sich vernetzen können. Dieser integrative Charakter fördert das soziale Miteinander und verstärkt das Zugehörigkeitsgefühl der Einwohner. Damit festigt der Karneval das positive Image Kölns nachhaltig deutlich.

Wahrnehmungswandel: Karneval wird als integratives Identitätsfest von allen gefeiert

Die öffentliche Meinung hat sich in Bezug auf den Kölner Karneval wesentlich verändert: Vorbei sind die Klagen über Müll, Lärm und Alkoholmissbrauch, stattdessen gewinnt die gesellschaftliche Bedeutung des Festes an Gewicht. Neun von zehn Befragten bestätigen, dass die Teilnahme am Karneval ihr Gefühl der Zugehörigkeit zu Köln deutlich erhöht. Prof. Dr. Silke Schönert erklärt, dass der Karneval als Identifikationsplattform dient, das soziale Miteinander fördert und das Stadtbild langfristig positiv beeinflusst.

Stadt beanstandet mangelnde Unterstützung des Karnevals in inklusiven Formaten

Die Studienergebnisse offenbaren, dass lediglich sechs Prozent die Aktivitäten der Stadt Köln im Rahmen des Karnevals als ausreichend ansehen. Über ein Viertel bis dreißig Prozent verlangt dagegen eine intensivere Unterstützung, um mehr Angebote für Jugendliche zu schaffen und inklusive Veranstaltungsformate zu implementieren. Laut Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees, sind kreative Finanzierungsinstrumente erforderlich, um das nicht-kommerzielle Brauchtum zu bewahren und als kulturelles Gemeinschaftserlebnis zu fördern durch Partnerschaften mit Vereinen und lokalen Förderern.

Teilnehmer betonen Bedeutung gemeinsamer Förderung von Tradition und Jugendkultur

Teilnehmer der Studie fordern eine engere Einbindung lokaler Traditionen und Bräuche in das Veranstaltungskonzept. Die Rheinische Hochschule Köln begleitete die Untersuchung wissenschaftlich, um fundierte Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Festentwicklung zu generieren. In enger Abstimmung mit der neuen Stadtspitze sollen langfristige Finanzierungspläne und Förderprogramme für ehrenamtliche Helfer ausgearbeitet werden. Gleichzeitig liegt ein Schwerpunkt auf der Integration junger Erwachsener, um die künftige Attraktivität des Karnevals generationenübergreifend zu sichern und inklusive Beteiligungsformen zu fördern.

Stadtengagement gefordert: mehr kreative Jugendangebote und inklusive nachhaltige Karnevalskonzepte

Die Untersuchung von BCG und der Rheinischen Hochschule Köln weist nach, dass der Kölner Karneval die regionale Wirtschaft substanziell stärkt: 850 Millionen Euro Umsatz, 470.000 Übernachtungen und eine Wertschöpfungssteigerung um annähernd 70 Prozent sprechen eine klare Sprache. Rund 6.500 Beschäftigte profitieren von neuen Arbeitsplätzen. Zugleich fungiert der Karneval als soziales Bindeglied. Durch verbesserte Angebote für junge Teilnehmer und kreative Finanzierungsansätze entsteht ein dauerhaft tragfähiges Fundament für künftige Sessions.

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