Der Bionik-Kongress im ECOMAT der Airportstadt präsentierte vielfältige Forschungsschwerpunkte mit 21 Vorträgen und 32 Postern zu Funktionsmorphologie von Pflanzen, robotischen Antriebssystemen nach Fischvorbild, Computational Fluid Dynamics und nachhaltigen Materialinnovationen. Experten aus Wissenschaft und Industrie diskutierten interdisziplinär über Übertragungsmethoden biologischer Mechanismen. Innovative Ansätze in Filtertechnik und umweltfreundlichen Werkstoffen standen im Mittelpunkt. Vier HSB-Studenten wurden mit dem fünftausend Euro dotierten Award für ihren Grönlandwalinspirierten Filter-Prototyp ausgezeichnet. Grundlagenforschung und Praxistransfer werden gleichermaßen gefördert.
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Nachhaltige Materialentwicklung prägt interdisziplinäres HSB Bionik-Studium seit zwanzig Jahren
Vor mehr als 20 Jahren startete die Hochschule Bremen als Vorreiterin den interdisziplinären Bionikstudiengang. Studenten erwerben Kenntnisse in biologischer Funktionsmorphologie sowie nachhaltiger Materialforschung und erlernen Techniken zur Übertragung dieser Erkenntnisse auf praktische Fragestellungen. Der Lehrplan kombiniert theoretische Module mit Laborübungen und Projektarbeiten. Dabei entstehen Prototypen und technische Konzepte. Absolventen verfügen so über das Know-how, um Innovationen in den Bereichen Robotik, Filtertechnik und umweltfreundlichen Werkstoffen zu realisieren und praxisorientierter, effizienter Methodik.
Kongress im ECOMAT stärkt Netzwerk zwischen Hochschule und Industriepartnern
Ende Oktober kamen 150 Fachleute im ECOMAT der Airportstadt zusammen, um das jährliche Treffen für Bionik-Experten zu besuchen. Das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen veranstaltete den Kongress in enger Kooperation mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik sowie dem Bionik-Kompetenz-Netzwerk BIOKON. Die offene Agenda umfasste interdisziplinäre Workshops, Posterpräsentationen und Vorträge, die den Wissenstransfer zwischen Grundlagenforschung und industriellen Anwendungen förderten. Ergänzend luden Firmenstände und Projekteinblicke zur Diskussion praxisorientierter Innovationen ein.
Einsatz von CFD, Pflanzenmorphologie und Fischrobotern im Fokus Forschung
Innerhalb von 21 wissenschaftlichen Präsentationen und 32 Poster-Sessions wurden aktuelle bionische Innovationen und technische Lösungen vorgestellt. Referenten erläuterten Funktionsprinzipien pflanzlicher Morphologie, mechanische Konzepte biomimetischer Unterwasserroboter, die sich an Fischschwimmströmungen orientieren, sowie neue umweltfreundliche Werkstoffkompositionen. Außerdem präsentierte eine Arbeitsgruppe detaillierte Modelle der Computational Fluid Dynamics, um präzisere Strömungssimulationen zu ermöglichen. Die vorgestellten Beiträge stärkten das Verständnis interdisziplinärer Zusammenhänge und eröffneten vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für zukünftige, maßgeschneiderte Forschungsprojekte und praxisorientierte Industrieanwendungen mit Effizienzsteigerung.
Jury lobt HSB-Projekt zur Filtration von Aquakulturwasser mit Walmechanik
Ein bionisch optimierter Prototypfilter für aquatische Durchflussanlagen überzeugte die Jury in diesem Jahr und brachte Philipp Reh, Oskar Glenz, Ina Hainer und Timon Vorwig von der Hochschule Bremen den Bionik Award ein. Die Inspiration lieferte das effiziente Nahrungsfiltersystem des Grönlandwals. Hervorgehoben wurden das schlüssige Gesamtdesign, die funktionsfähige Demonstration im Labormaßstab sowie die realistische Strategie zur Skalierung für industrielle Anwendungen und ökonomische Rentabilität.
HSB-Forscher gewinnen Publikumspreis für innovatives biomimetisches Seeläuse-inspiriertes technisches Tag-System
An der Universität Groningen entwickelten Kristina Schreiber, Alex Horne und Assoc. Prof. Dr. Eize Stamhuis ein hochpräzises Poster, das evolutionäre Algorithmen mit Computational Fluid Dynamics verknüpft und damit den Jury-Preis der GTBB gewann. Zeitgleich sicherten sich Vera Hörger, Prof. Dr. Susanna Labisch und Prof. Dr. Jan-Henning Dirks von der Hochschule Bremen den Publikumspreis für ein biomimetisches Tag-Attachment, dessen innovatives Haftungskonzept von den komplexen Strukturen der Seeläuse abgeleitet ist, mit ansprechendem Design.
Prof. Kesel würdigt Förderer im Programm Biologisierung der Technik
Zum Abschluss des BIONIK-Programms „Biologisierung der Technik“, inzwischen in BMFTR umbenannt, bedankte sich Prof. Dr. Antonia Kesel bei Airbus Operations GmbH, CTC GmbH als Mitglied der Airbus-Familie, beim Land Bremen, der WFB und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für ihre umfangreichen Fördermittel. Die kooperativen, transformativen und effizienten Netzwerke stärken den interdisziplinären Dialog, beschleunigen den praxisorientierten und nachhaltigen Ideentransfer und sichern die Umsetzung biologischer Erkenntnisse in innovative, ökologisch verantwortungsvolle Technologien.
Bionik-Studiengang HSB legt Grundlagen für umweltschonende technische zukunftsfähige Innovationen
Im interdisziplinären Bionik-Studiengang an der Hochschule Bremen arbeiten Studenten aus Biologie, Maschinenbau und Materialwissenschaften gemeinsam an konkreten Anwendungsfällen. Praxisorientierte Laborlabore ermöglichen die Entwicklung und Erprobung technischer Lösungen, beispielsweise eines Filtersystems, das vom Grönlandwal inspiriert ist. Der begleitende Kongress fördert den fachübergreifenden Dialog und den Austausch mit Industrievertretern und Förderorganisationen. Dieses kooperative Konzept unterstützt den Technologietransfer, steigert das Innovationspotenzial und trägt zu nachhaltigen, naturbasierten Produkten bei. Zudem stärken solche Projekte die interdisziplinären Kompetenzen der Studienteams.

